Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim

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75 Jahre Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim e.V.

75 Jahre Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim e.V. (2)
Mit einem gelungenen Festakt feierten das Nationaltheater Mannheim und seine „Freunde und Förderer“ am 30. März 2025 im OPAL das 75jährige Bestehen des Fördervereins.

Nachdem im Publikum durch den Ausschnitt aus der „Blockflötenkomödie“, gespielt von Katharina Breier und Hanna Valentina Röhrich vom JNTM, leise Zweifel geweckt wurden, ob nicht doch die Blockflöten vergessen wurden, versicherte das Nationaltheater-Orchester den zahlreichen Besucher*innen, dass alle Instrumente am Platz seien und spielte unter der Leitung von Anton Legkii die Ouvertüre zur Operette „Die Fledermaus“.

Danach begrüßten Christian Haas, Vorsitzender der „Freunde und Förderer“, und Tilmann Pröllochs, Geschäftsführender Intendant des Nationaltheaters, Gäste und Ehrengäste sehr herzlich. Shachar Lavi als Prinz Orlofsky versprach mit „Ich lade gern mir Gäste ein!“ Vergnügliches für den Abend, durch den beredt und mit Humor Joachim Goltz führte, „Fledermaus“-elegant im Frack. Mareike Nebel und Claudia Plaßwich vom Nationaltheater Mannheim haben die Veranstaltung konzipiert und leiteten sie.
Gleich zu Beginn sprach Bürgermeister Thorsten Riehle mit seinem Grußwort allen Theaterbegeisterten aus dem Herzen. Die Hälfte der für die Generalsanierung vorgesehenen Jahre sei vorbei, alle Gewerke seien vergeben und die Arbeiten liefen plangerecht, das Spielhaus am Goetheplatz sei ein Stück Heimat, das nicht verloren gehen dürfe. Die Wichtigkeit der Ersatzspielstätten betonte Riehle ebenfalls, sie seien nötig, damit die Stadt sich nicht des „Theaters entwöhne“, ein Bekenntnis, das die „Freunde und Förderer“ in ihren Bemühungen weiter bestärken wird.
Mit der bewegend rezitierten „Ode an die Freunde“ von Friedrich Schiller führte Matthias Breitenbach vom Schauspiel das Wesentliche der Freundschaft vor Augen: das Zusammensein auch unter nicht ganz idealen Umständen und vor allem die Einigkeit in gemeinsamen Phantasien, denn das, was in diesen lebt, altere nie.
Im Gespräch Tilmann Pröllochs, Christian Haas, und Achim Weizel ging es um die Wege der drei Beteiligten zum Theater, die Highlights in der Arbeit dafür und die Zukunftsperspektive von Verein und Kulturinstitution. Charmant, aber dringlich mahnte der charismatische Ehrenvorsitzende Prof. Weizel: „Nicht aufgeben! Niemals nachlassen!“, das Theater muss sichtbar bleiben.
Sichtbar wie das Licht, das Dora Stepušin und Joseph Caldo in dem Tanzstück „Clay“ aus „Just a Game“ gemeinsam hochhalten, nachdem sie vehement und virtuos um einen Stuhl gekämpft haben, dessen Sitzfläche sie sich zum guten Schluss doch teilen.
Alle Sparten des Nationaltheaters leisteten Beiträge zu diesem festlichen Abend, alle Intendant*innen versammelten sich nun auf der Bühne, um sich bei den „Freunden und Förderern“ für die Unterstützung bei vielen Projekten zu bedanken. Wie unendlich wichtig Theatererlebnisse schon der Kleinsten sind, erläuterte bei dieser Gelegenheit die JNTM-Intendantin Ulrike Stöck: Kinder, die viele Stücke sehen, entwickeln vielfältigere und weit gefasstere Zukunftsperspektiven als Kinder, die kein Theater kennen. Sie schaffen neue „Zukünfte“.
Mit dem „Uhrenduett“ und den „Klängen der Heimat“ aus der „Fledermaus“ leiteten Astrid Kessler, Joachim Goltz und das Nationaltheater-Orchester zum Höhepunkt des Abend über, der Spendenübergabe.
Als Hilfskräfte schleppten die Vorstandsmitglieder des Vereins drei schwere Säcke auf die Bühne, jeder – symbolisch – gefüllt mit 75 000 Euro. Zusammen ergibt das 225 000 Euro, die große Jubiläumsspende der „Freunde und Förderer“ an „ihr Theater“, für die Bühnenvorhänge des Spielhauses am Goetheplatz und die Drehscheibe im Schauspiel dort. Einen großen Karren winkte der Moderator zum Abtransport der Säcke herbei, nicht ohne dass der wichtige Augenblick vorher im Bild festgehalten wurde.
Zum Abschluss des Festprogramms empfahlen Astrid Kessler, Shachar Lavi und Joachim Goltz, wie nun weiter gefeiert werden könnte: „Im Feuerstrom der Reben“
So sollte es sein, denn im oberen und unteren Foyer erwarteten unter anderem bereits gefüllte Sektgläser die Besucher*innen für ein geselliges Beisammensein.
Das Nationaltheater war in vielen Fällen ein Sprungbrett für eine internationale Karriere, Glückwünsche per Video von solch ehemaligen Ensemblemitgliedern belebten als Zwischenspiele das Programm. Diana Damrau erinnerte sich an die Leidenschaft der Mannheimer*innen in Theaterbelangen, die sie besonders berührte, etwa, wenn Leintücher aus Fenstern hingen mit der Aufschrift: „Die Meistersinger müssen bleiben!“ Was für das Theater insgesamt gilt.

Hier finden Sie die Pressemitteilung des NTM vom 31. März 2025 zu dieser Veranstaltung.

 

Text: Luisa Reiblich

Bilder: Natalie Grebe