November 2024 – Dominika Hebel und Daniel Krimsky
BEGEGNUNG MIT DOMINIKA HEBEL UND DANIEL KRIMSKY AM MITTWOCH, 20. NOVEMBER 2024, 20.00 UHR IN DER LOBBY WERKHAUS
Bei unserer November-„Begegnung“ hatten wir Dominika Hebel und Daniel Krimsky zu Gast. Beide sind Studierende an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt und verbringen gerade ihre Praxisphase beim Schauspiel am Nationaltheater Mannheim. Der Abend begann mit einer „Kostprobe“ ihres Könnens, bei der das Publikum höchst amüsiert die Begegnung eines Pinguins (Hebel) mit einem Marabu (Krimsky) erlebte.
Die beiden erklärten danach, dass es sich beim Tierstudium (und der entsprechenden Darstellung) um eine Aufgabe im ersten Semester handelt und dass sie dies mit Loriots „Herren im Bad“ kombiniert haben. Zur Tierauswahl erzählen sie, dass diese bei einer Exkursion der Schauspielklasse in den Zoo Frankfurt erfolgte: Beide hatten kein „Lieblingstier“, sondern fanden „ihre Tiere“ eher zufällig: Krimsky bei einer „unheimlichen“ Begegnung allein mit dem Marabu im Vogelhaus, und Hebel hatte (zu) viele andere Tiere angeschaut, so dass die Zeit knapp wurde und die Pinguine gewissermaßen die Entscheidung in letzter Minute waren. Eine gute Auswahl in beiden Fällen, was sich auch in der Kombination mit Loriot zeigte.
Auf die Frage von Schauspielintendant Christian Holtzhauer, der den Abend moderierte, wie sie denn zum Schauspielen gekommen seien, gaben beide ähnliche Antworten. Dominika Hebel probierte es mit Schultheater, fand dies aber „eher peinlich“. Es folgte ein privater Schauspielkurs, der aber auch nicht passte und danach war es doch die Schule, die den Unterschied machte: Über ein Schulprojekt mit einem besonders engagierten Lehrer wurde die Begeisterung für Sprache, Bewegung und Musik endgültig geweckt und die Bewerbungen für die Schauspielschule wurden gestartet – nach nur fünf Bewerbungen gab es dann auch den Platz an der Hochschule in Frankfurt.
Daniel Krimsky studierte zunächst Kultur- und Medienwissenschaft, wechselte dann aber zum Schauspiel. Der erste Kontakt zum Schauspiel erfolgte über einen Theaterworkshop, der ihm zeigte, „dass man nicht immer cool sein muss“ und auch dass man dort spielen und Dinge ausprobieren kann.
Beide berichteten weiter über ihre Erfahrungen aus dem Studium, was natürlich viel mit Lernen zu tun hat – das künstlerische Handwerkszeug, aber auch viel über sich selbst. Für Daniel Krimsky war es von Anfang an „das Gefühl, dass alles stimmt“ – natürlich gibt es auch Kritik, aber vor allem auch sehr viel Bestätigung. Dominika Hebel nannte vor allem das Selbstvertrauen, das ihr die Schauspielschule gebracht hat und auch, dass sie „Sprechen gelernt“ hat – vorher war sie eher still, jetzt spricht sie „anders“ und fühlt sich „bei sich“.
Auf die Frage nach dem Unterschied Studium - Theater nannten sie die Arbeitszeiten im Probenzyklus mit längerer Mittagspause und Proben bis spät am Abend und die Geschwindigkeit: An der Schauspielschule ist alles was gemacht wird Teil des Lernprozesses und wird auch entsprechend analysiert und kommentiert/kritisiert. Im Theater sei das Ziel, die künstlerische Umsetzung von Ideen bis zur Premiere und das Ausprobieren verschiedener Dinge dabei. Besonders schätzen sie auch das Ensemblegefühl, und dass sie den erfahrenen KollegInnen zuschauen und von ihnen lernen können.
Ihre Wünsche ans Theater? Daniel Krimsky nannte hier vor allem die Möglichkeit, in fremde Leben eintauchen und diese erleben zu dürfen. Dominika Hebel wünschte sich Möglichkeiten, Geschichten erzählen und damit Menschen berühren zu können, und natürlich den Kontakt zum Publikum.
In Mannheim hatten sie bereits mehrfach diese Möglichkeiten: Beide waren in der ersten großen Schauspiel-Produktion „Die Nacht von Lissabon“ zu sehen, Dominika Hebel noch in der JNTM/Schauspiel-Kooperation „Die Schneekönigin“, und aktuell sind sie bereits wieder in den Proben für die nächste Premiere „Apropos Schmerz (Denken Sie an etwas Schönes)“ im Januar 2025.
Text + Bilder: Petra Eder