Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim

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Oper - Mai 2019

Liebe Opernfreundinnen und Opernfreunde,

am 25. Mai erwartet uns mit »Pelléas et Mélisande« die zweite Debussy-Premiere dieser Spielzeit. Die aus Berlin stammende Inszenierung von Barrie Kosky, dem Intendanten der Komischen Oper Berlin, wird am NTM mit Mannheimer Ensemblemitgliedern neu einstudiert.

Wie Barrie Kosky am Anfang der Proben ganz ausdrücklich betonte, wird der Mannheimer »Pelléas« damit auch eine wirklich neue Fassung sein – denn der Fokus auf die Figuren, auf die Menschen, auf ihre Sehnsüchte und Geheimnisse – das ist ihm besonders wichtig und das schöpft er aus den Sängerinnen und Sängern, mit denen er arbeitet. Am 21. Mai können Sie bei der Einführungssoirée mit Probenbesuch einen Vorgeschmack gewinnen auf das, was Raymond Ayers als Pelléas, Astrid Kessler als Mélisande und Joachim Goltz als Golaud erarbeitet haben, um nur einige zu nennen. Bevor es so weit ist, freuen wir uns auf die Wiederaufnahme von Verdis monumentalem »Don Carlos« am 5. Mai mit Irakli Kakhidze, Miriam Clark, Sung Ha und Nikola Diskic in den Hauptrollen. Ein besonderer Glanzpunkt in dieser Aufführungsserie wird der Festliche Opernabend am 18. Mai sein: Erwartet werden Marina Prudenskaja als Eboli und Ludovic Tézier als Posa. Auch im Musiksalon gibt es wieder die ganze Vielfalt verschiedener Konzertformate zu erleben: Sei es beim Liederabend mit Thomas Berau und Elias Corrinth, beim Kammerkonzert mit Streichsextetten von Schönberg und Tschaikowsky oder im Casino, wohin der beliebte Abend »Caspars Wolfsschlucht« ein weiteres Mal zurückkehrt. Beginnen wird dieser ereignisreiche Monat mit einem Paukenschlag – nämlich den Alphabet-Tagen. Am Freitag und Samstag, 3. und 4. Mai, wird es im gesamten Nationaltheater ums Singen gehen: Bei dem Konzert des südafrikanischen und mehrfach Grammy-prämierten Chors »Ladysmith Black Mambazo«, bei Chorkonzerten regionaler Chöre, bei Workshops und nicht zuletzt bei der großen Orchesterkaraoke im Opernhaus.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch – und auf Ihr Mitsingen!

Premiere


Sa, 25. Mai 2019
Pelléas et Mélisande
Claude Debussy
In französischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

In einem düsteren Wald trifft Golaud, der Enkel des Königs von Allemonde, auf die mysteriöse Mélisande, nimmt sie mit in seine Heimat und macht sie zu seiner Frau. Doch als sein Bruder Pelléas die geheimnisvolle Schönheit kennenlernt und sich beide ineinander verlieben, nimmt das Schicksal seinen unheilvollen Lauf. Claude Debussys Vertonung des symbolistischen Theatertextes von Maurice Maeterlinck ist seine einzige vollendete Oper. Die von ihm geschaffene Klangwelt steht ganz im Dienst der märchenhaften Ereignisse und der vom Schicksal getriebenen Figuren. Regisseur Barrie Kosky, der Intendant der Komischen Oper Berlin, landete mit seiner Interpretation von Debussys Meisterwerk einen Inszenierungscoup, der nach Aufführungen in Berlin nun am NTM mit Mannheimer Ensemblemitgliedern neu einstudiert wird. Kosky übersetzt die Oper in ein psychologisch tiefenscharfes Kammerstück, das die erschütternde Zeitlosigkeit einer tragischen Beziehungskonstellation offenlegt.

Musikalische Leitung: Alexander Soddy    
Regie: Barrie Kosky
Bühne & Licht: Klaus Grünberg
Co-Bühnenbildnerin: Anne Kuhn
Kostüm: Dinah Ehm
Dramaturgie: Johanna Wall, Julia Warnemünde    

Pelléas : Raymond Ayers (Gast)    
Mélisande: Astrid Kessler
Golaud: Joachim Goltz    
Arkel: Patrick Zielke    
Genevieve: Marie-Belle Sandis    
Le medecin: Ilya Lapich    

Eine Koproduktion mit der Komischen Oper Berlin

Festlicher Opernabend


Sa, 18. Mai 2019 – Opernhaus 19.00 Uhr
Don Carlo
Giuseppe Verdi

Der spanische Infant Carlo und Elisabeth von Valois lieben sich. Doch König Philipp II. nimmt Elisabeth aus politischen Gründen selbst zur Frau und macht aus der Braut des Sohnes dessen Stiefmutter. Der Marquis von Posa versucht, seinen besten Freund Carlo für den Freiheitskampf der Provinz Flandern zu interessieren und ihm damit über den Liebeskummer hinwegzuhelfen. Doch das Wirken der Prinzessin Eboli, die Elisabeth aus vergeblicher Liebe zu Carlo beim König verleumdet, das gnadenlose Vorgehen der Inquisition und die aufwändige Intrige, die Posa für die Idee der Freiheit initiiert, verhindern eine Erfüllung der politischen und privaten Ziele.
Verdi hat nach der Vorlage von Schillers Drama eine seiner farbenreichsten Partituren geschaffen. In Jens-Daniel Herzogs Inszenierung aus dem Jahr 2013 treffen historische Zitate auf eine moderne Formen- und Farbwelt.
Die leidenschaftlich zerrissene Eboli ist eine von Marina Prudenskajas Paraderollen. In Sankt Petersburg geboren, heute der Star (nicht nur) der Berliner Staatsoper, ist die Mezzosopranistin für ihre fesselnden Charakterstudien bekannt. So schrieb die Kritik über ihre Eboli an der Berliner Staatsoper, sie brenne wie »Pfeffer in der offenen Wunde«
Ludovic Tézier gehört zu den weltweit führenden Baritonen und gastiert regelmäßig an den großen Bühnen der Welt. Großen Erfolg feierte er kürzlich in der Rolle des Posa in der Neuproduktion Don Carlo an der Pariser Bastille. Im letzten Jahr hat Ludovic Tézier mit der Partie des Alphonse XI »La Favorite« an der Bayerischen Staatsoper München gastiert und war bei den Salzburger Osterfestspielen sowie an der Semperoper Dresden als Scarpia »Tosca« zu erleben.

Mit Marina Prudenskaja als Eboli und Ludovic Tézier als Posa    

Musikalische Leitung: Alexander Soddy

Alphabet-Tage


Fr, 3. Mai 2019 – Opernhaus, 20 Uhr
Ladysmith Black Mambazo

Der beste Chor Südafrikas – ausgezeichnet mit 5 GRAMMYs

Stars im NTM: Weltweite Bekanntheit erreichte die Männer-a-capella-Gruppe aus dem südafrikanischen Township Ladysmith im Jahr 1986, als Paul Simon den Chor für sein Album »Graceland« gewann. Doch bereits seit 1964 pflegt diese herausragende Sängerformation die afrikanischen Gesangstraditionen des Mbube und des Isicathamiya. Im Laufe seiner beeindruckend langen Karriere beschäftigte sich der Chor immer wieder auch mit Werken der europäischen Klassik und der Popmusik.
Ihr einmaliger Sound brachte ihnen diverse Auszeichnungen ein, darunter fünf Grammys. Den letzten widmete die Gruppe dem ehemaligen Präsidenten Nelson Mandela, den sie bereits 1993 zur Verleihung des Friedensnobelpreises begleiteten.


Sa, 4. Mai 2019 – verschiedene Orte im NTM
Alphabet-Tage: Singen für alle!

Ein Tag des Gesangs mit Chorkonzerten, Workshops und Vorträgen
im Rahmen der »Alphabet-Tage«

An diesem Tag sollen die Foyers und Bühnen des Nationaltheaters von Gesängen widerhallen – wir haben ausgewählte Chöre Mannheims eingeladen, Kostproben ihres Könnens zu geben. Daneben wird es Workshops und Vorträge geben: Wie geht gutes Einsingen? Was unterscheidet die verschiedenen musikalischen Stile und wie erlernt man sie? Kann man auch ohne Chorleiter gemeinsam singen? Die Liste der Fragen rund um das Thema »Singen« kann mit Sicherheit fortgesetzt werden, und wir werden an diesem langen Samstag nicht Antworten auf alle Fragen finden. Sicher ist aber auch: Es wird ein großer Spaß werden.

WORKSHOPS


12.00 Uhr, Chorsaal
»Große Opernchöre«
Mit dem NTM-Opernchordirektor Dani Juris (Mannheim)

13.00 Uhr, Chorsaal
»Große Opernchöre«
Mit dem NTM-Opernchordirektor Dani Juris (Mannheim)

14.00 Uhr, Unteres Foyer
»Orientalischer Chorgesang«
Mit Mehmet C. Yeşilçay (München)

15.30 Uhr, Chorsaal
»Maestri piccolini«
Mit dem Kinderchor des NTM und Leiterin Anke-Christine Kober

17.00 Uhr, Unteres Foyer
»Chorimprovisation«
Mit Uschi Krosch (Hamburg)

Für die Workshops »Opernchöre« und »Maestri Piccolini« bitten wir um Anmeldung unter: info@alphabet-oper.de


Sa, 4. Mai 2019 – Opernhaus, 19 Uhr
Orchesterkaraoke
Karaokesingen mit Sinfonieorchester!

Mit der Mannheimer »Orchesterkaraoke« wird der weltweit populäre Freizeitspaß neu definiert. Hier singen Unerschrockene in Begleitung des spätromantisch besetzten Mannheimer Stamitz-Orchesters und des 100-köpfigen Alphabet-Chores den Popsong ihrer Wahl. Eine Konzertshow, die nicht nur den einzelnen Sängern die begehrten »fünf Minuten Ruhm« verspricht, sondern auch die übrigen Zuschauer in derartig ekstatische Stimmung versetzt, dass selbst die verschämtesten »heimlich unter der Dusche-Sänger« aus voller Kehle mitsingen.
Diese ultimative Begegnung von Hoch- und Populärkultur hat zuletzt in der Elbphilharmonie in Hamburg über 3.000 Zuschauer begeistert. Am 4. Mai verwandelt sich das Opernhaus also in eine Karaoke-Bar der Extraklasse.
»Selten war der Befund, der Saal koche, so angebracht. Und selten verließ man ein Theater so uneingeschränkt gut gelaunt.« (Spiegel Online)

MIT: Alphabet-Chor, Stamitz-Orchester Mannheim, Jan Dvořák (Dirigat), Matthias von Hartz (Moderation), Jan Wulf (lebende Karaokemaschine), Joe Völker (Choreinstudierung)

Musiksalon


Sa, 11. Mai 2019 – Montagehalle Werkhaus 20 Uhr
MUSIKSALON // LIED
Das Buch der hängenden Gärten
Liederabend mit Thomas Berau und Elias Corrinth

Ein junger Prinz betritt einen paradiesischen Garten und findet die Erfüllung seiner Sehnsüchte mit der Geliebten in einem Blumenbett. Doch die Geliebte verlässt den Jüngling und mit ihrem Weggang verfällt auch der Garten seiner Träume. 15 Gedichte aus dem »Buch der hängenden Gärten« des Dichters Stefan George wählte Arnold Schönberg für seinen Liedzyklus aus. Dabei fokussiert er sich nicht auf die detailreiche Beschreibung der Verwandlung der Liebenden und ihres Paradieses. Jedes Lied bringt vielmehr einen Gedanken, eine Atmosphäre zum Ausdruck. Und noch während Schönberg in den Jahren 1908 bis 1909 an seinem Zyklus arbeitete, war ihm bewusst, dass er eine neue Phase seines künstlerischen Schaffens beschritt: »Mit den George- Liedern ist es mir zum erstenmal gelungen, einem Ausdrucks- und Formideal nahezukommen, das mir seit Jahren vorschwebt.« Der beliebte Ensemblesänger Thomas Berau und Pianist Elias Corrinth nähern sich Schönbergs Liederzyklus mit großem Feingefühl für die besondere, fragile Architektur des Werkes.

MIT: Thomas Berau (Bariton), Elias Corrinth (Klavier)


Sa, 18. Mai 2019 – Casino Werkhaus 20 Uhr
MUSIKSALON // SZENE
Caspars Wolfsschlucht
Premiere: Mi, 20. März 2019
Soloperformance mit Patrick Zielke und Band

»Fort! Stürzt das Scheusal in die Wolfsschlucht!«, so heißt es am Ende des »Freischütz«, nachdem Caspar, von seinen eigenen Freikugeln getroffen, zu Boden gegangen ist. Was hat man ihm nicht alles angehängt: Er habe den braven Max zum Bösen verführt, stelle seiner Braut nach, gieße immer treffende Freikugeln, sei letztlich ein Teufelsanbeter. Das letzte, woran er sich erinnern kann, ist der Sturz in die verrufene Schlucht. Dann wurde es schwarz vor seinen Augen.
Nachdem er nach einer längeren Ohnmacht in unserem Theater-Casino wieder aufgewacht ist, bestellt er erst einmal einen Jägermeister an der Bar und beginnt seine Version der Geschichte zu erzählen. Und die weicht ziemlich vom Opernführer ab. Der charismatische Bass Patrick Zielke ist Protagonist in dieser One-Man-Show. Nachdem der ursprünglich geplante Premierentermin im November wegen Krankheit ausfallen musste, wird Zielke nun im März die Theaterkneipe zur Wolfsschlucht machen.

Gesang & Schauspiel: Patrick Zielke    
Regie & Instrumente: Jan Dvořák    
Klavier: Robin Phillips   


Sa, 26. Mai 2019 – Oberes Foyer 20 Uhr
MUSIKSALON // KLASSIK
Souvenir de Florence
Streichsextette von Schönberg und Tschaikowsky

Als Pjotr Tschaikowsky die Erinnerungen an seinen Aufenthalt in Florenz in Töne bannte, war er längst nach Russland heimgekehrt. Er hatte in Italien unbeschwert seine Oper »Pique Dame« komponiert und trotzdem beginnt sein einziges Streichsextett dramatisch, emotional aufgewühlt; es verkehrt sich bald ins Gespenstische, in romantisches Zwielicht. Der Selbstmord des Protagonisten seiner Oper versetzte Tschaikowsky derart in Aufregung, dass sein »Souvenir de Florence« ein echtes Nachtstück wurde.
Noch hitziger und noch düsterer ist Arnold Schönbergs Vertonung der Verse von Skandaldichter Richard Dehmel, der das Geständnis einer jungen Frau auf einem nächtlichen Spaziergang beschreibt. Während es das Publikum der Uraufführung spaltete, gehört das Sextett aus Schönbergs tonaler Phase heute zu seinen meistgespielten Werken. Das Ensemble um NTO-Solocellist Fritjof von Gagern und Solobratscher Julien Heichelbech finden darin den idealen Sound für eine der ersten schwülen Mannheimer Sommernächte.

MIT: Covadonga Alonso (Geige), Fritjof von Gagern (Cello), Julien Heichelbech (Bratsche), Marie-Claudine Papadopoulos (Geige), Alexandre Vay (Cello), Baptiste Vay (Bratsche)


So, 12. Mai 2019 – Opernhaus, 19:30 Uhr
Kammerakademie

Wolfgang Amadeus Mozart: Maurerische Trauermusik c-Moll KV 477
Wolfgang Amadeus Mozart: Sinfonia concertante Es-Dur für Violine, Viola und Orchester KV 364 (320 d)
Franz Schubert: Streichquartett d-Moll »Der Tod und das Mädchen« D 810 (Fassung für Streichorchester von Gustav Mahler)

Die schöne Tradition der Kammerakademie wird fortgesetzt: Die junge und vielfach preisgekrönte Geigerin Sarah Christian leitet dieses Konzert und spielt Mozarts Sinfonia concertante Es-Dur zusammen mit unserem 1. Solobratschisten Julien Heichelbech.

Violine & Musikalische Leitung: Sarah Christian
Viola: Julien Heichelbech

Vorschau Juni

Wiederaufnahme


Sa, 15. Juni 2019 – Opernhaus 19:30 Uhr
Salome
Richard Strauss
Premiere: Sa, 14. Januar 2006
mit deutschen Übertiteln

Musikalische Leitung: Alexander Soddy    

Herodes: Andreas Hermann    
Herodias: Heike Wessels (Gast)    
Salome: Jennifer Holloway (Gast)
Jochanaan: Jorge Lagunes    
Narraboth: Joshua Whitener  

Eine dekadente Gesellschaft feiert den Geburtstag des Tetrarchen Herodes. Die Gäste stürzen sich in eine rauschhafte Orgie; Konversation findet nicht statt, denn man hört einander nicht zu, interessiert sich nicht für das Gesagte. Die von allen sinnlich begehrte Prinzessin Salome sucht einen Moment der Ruhe innerhalb des rauschhaften Festes. Sie verabscheut ihre Umgebung. Die Verwerflichkeit ihrer Eltern Herodes und Herodias stößt sie ab. Aus dieser trotzigen Ablehnung heraus erklärt sich Salomes unbedingte Suche nach einem Halt im Leben.

Packendes Musiktheater von knisternd schwüler Dramatik und ebenso großer Stimmgewalt: Als Salome kehrt die international renommierte Sängerin Jennifer Holloway (in Mannheim war sie bereits als FOA-Gast in Bellinis »Norma« zu erleben!) auf die Bühne des NTM zurück.