Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim

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Oper - Februar 2020

Liebe Opernfreundinnen und Opernfreunde,

um der Schwermut im dunklen Februar entgegen zu wirken, beginnen wir den kommenden Monat solenn mit einem Festlichen Opernabend zu Humperdincks »Hänsel und Gretel«. Mit Johannes Martin Kränzle als Peter Besenbinder und Michaela Schuster als Knusperhexe wird die Kult-Inszenierung aus den 70ern zum FOA für die ganze Familie: Kinder und Jugendliche erhalten 50% auf den Eintrittspreis und einen Kindersekt zum Anstoßen!

Und so fulminant wie dieser Monat beginnt, endet er auch – am 29. Februar steht die Uraufführung »Phantome der Oper – eine Revue aus 400 Jahren Oper« auf dem Spielplan. Das Künstlerkollektiv Fantomas erarbeitet auf eine humoristische und zugleich dramatische Fasson einen abenteuerlichen Ritt durch die Geschichte des Operngenres und deckt dabei seine absurdesten und schönsten Momente auf. Von Monteverdi bis Berg, über elysische Arien und herzzerreißende Szenen – in »Phantome der Oper« erschließt sich selbst dem Opernneuling die brillante Eigenart dieser Kunstform. Einen Vorgeschmack bietet außerdem eine Einführungssoirée mit anschließendem Probebesuch am 24. Februar.
Im Musiksalon // Welt – Arabischer Liederabend wandern wir mit dem Haz’art Trio musikalisch 5000 km in Richtung Osten. Die Herren unserer »Band in Residence« nehmen Sie auf eine unterhaltsame und informative Reise in unsere kontinentale Nachbarschaft mit. Zur Unterstützung haben sie den Sänger Abdelhade Deb und den Pianisten Paul Janoschka gewinnen können, die dem feinen, kammermusikalischen Sound der Band eine faszinierende Note hinzufügen.  
Einen Einblick in die fesselnde Zeit des Barocks gibt das Ensemble um Sopranistin Amelia Scicolone und NTM-Korrepetitor Lorenzo di Toro im Musiksalon // Klassik – Lully, Rameau, Couperin am 9. Februar. Mit Arien aus Rameaus »Les Indes Galantes« und Instrumentalstücken von Lully und Couperin entführen Sie in ein prachtvolles Frankreich um 1700 und stimmen auf den Probebeginn für die, am 29. März bevorstehende, Opernpremiere »Hippolyte et Aricie« ein.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Festlicher Opernabend


Sa, 01.02.2020, 19.00 Uhr, Opernhaus
Hänsel und Gretel
Von Engelbert Humperdinck
In deutscher Sprache mit deutschen und türkischen Übertiteln

Mit Johannes Martin Kränzle als Peter Besenbinder und Michaela Schuster als Knusperhexe
Das bekannte Märchen der Brüder Grimm als große Oper: Humperdincks erfolgreichstes Werk erfreut seit über hundert Jahren Groß und Klein. Im Vergleich zur Vorlage ist hier die Handlung verkürzt und die »böse« Stiefmutter humanisiert. Ihre große Beliebtheit verdankt die idyllische Märchenoper nicht zuletzt der Mischung aus spätromantischer Orchestersprache und schlichten Volksliedern wie Suse, liebe Suse oder Ein Männlein steht im Walde.
Damit Sie dieses besondere Event mit der ganzen Familie genießen können, gibt es auch beim Festlichen Opernabend 50 % Ermäßigung für Kinder und Jugendliche – und im Anschluss einen Kindersekt zum Anstoßen.

Musikalische Leitung: Mark Rohde
Inszenierung nach: Wolfgang Blum
Bühne & Kostüme: Herbert Stahl
Kinderchor: Anke-Christine Kober

Peter: Johannes Martin Kränzle
Gertrud: Marie-Belle Sandis
Hänsel: Shahar Lavi
Gretel: Cornelia Zink
Knusperhexe: Michaela Schuster
Sandmännchen: Antonie (Opernstudio)
Taumännchen: Ji Yoon
Echo: Martiniana Antonie (Opernstudio) / Ji Yoon

Premieren


B-Premiere: Mi, 05.02.2020, 19.30 Uhr, Opernhaus
Don Pasquale
Von Gaetano Donizetti
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

»Don Pasquale, ein alter Junggeselle, altmodisch, geizig, leichtgläubig, eigensinnig, im Grunde ein guter Kerl. Doktor Malatesta, Arzt, ein findiger Kopf, zu allen Scherzen gern aufgelegt, unternehmungslustig. Ernesto, Neffe des Don Pasquale, jung, glücklicher Liebhaber von Norina. Norina, eine junge Witwe, sprunghaftes Naturell, unfähig Widerspruch zu ertragen, aber aufrichtig und gefühlvoll.« So charakterisiert Gaetano Donizetti die Hauptfiguren seines Meisterwerks »Don Pasquale« aus dem Jahr 1843: Eine zeitlose Geschichte, Belcanto auf seinem Höhepunkt, perlende Leichtigkeit und ein zupackendes Orchester.
Ist damit schon alles gesagt? Ganz der Tradition der Commedia dell’Arte gemäß wird ein alter Mann, der junge Frau heiraten will, nach allen Regeln der Kunst hinters Licht geführt. Die Frage ist nur: Warum will der eingefleischte Junggeselle Don Pasquale eigentlich plötzlich heiraten? Die Antwort auf diese Frage wird nun augenzwinkernd in Szene gesetzt von einer Regisseurin, die nicht nur in »Die Liebe zu drei Orangen« und »Aschenputtel« gezeigt hat, dass sie Komödie kann: Cordula Däuper ist seit Jahren ein Garant für fulminanten Opernspaß in Mannheim – und das für die ganze Familie.

Musikalische Leitung: Jānis Liepinš
Regie: Cordula Däuper
Bühne: Sylvia Rieger
Kostüme: Sophie du Vinage
Licht: Damian Chmielarz
Dramaturgie: Mark Schachtsiek
Chor: Dani Juris

Don Pasquale: Patrick Zielke
Doktor Malatesta: Ilya Lapich
Ernesto: Joshua Whitener
Norina: Nikola Hillebrand
Ein Notar: Hee-Sung Yoon
Mit dem Opernchor


Sa, 29. Februar 2020, 19.00 Uhr, Opernhaus
Phantome der Oper
Eine Revue aus 400 Jahren Oper
Von Jan Dvořák / Philipp Stölzl
Vielsprachig mit deutschen Übertiteln

Eines der unwahrscheinlichsten Dinge auf der Welt ist die Oper: Sie ist
lang, kompliziert und man versteht letztendlich kein Wort. Jugendliche
werden von Fünfzigjährigen dargestellt und Helden von Tenören – und kurz
vor dem Tod muss man dann auch noch Spitzentöne singen. Wie konnte es
bloß dazu kommen? Warum war nicht nach Monteverdis »Orfeo« gleich wieder
Schluss? Nachtpförtner Giovanni weiß die Antwort. Und wenn er nicht längst schon die Hoffnung aufgegeben hätte, würde er sich die Mühe machen, sie dem
Publikum darzulegen. Aber wer versteht schon etwas von Oper in
Deutschland?
Sein abenteuerlicher Ritt durch das Genre ist zugleich eine Gala der
schönsten Arien und Szenen der Operngeschichte, dargeboten von den
Sängerinnen und Sängern des Nationaltheaters.
Starregisseur Philipp Stölzl inszeniert Spielfilme (»Der Medicus«,
»Goethe!«) und Opern an den größten Häusern Deutschlands und Österreichs.
Mit Jan Dvořáks Musiktheaterrevue »Phantome der Oper« wird er seinen
Einstand am Nationaltheater Mannheim geben.

Musikalische Leitung: Mark Rohde
Regie, Text, Konzept, Ausstattung: FANTOMAS (Dvořák, Maurer, Stölzl, Vollmer)
Dramaturgie: Ruth-Maria Zapf, Julia Warnemünde
Licht: Nicole Berry
Chor: Dani Juris

Sopran: Astrid Kessler / Martina Welschenbach
Mezzo: Shahar Lavi
Bariton: Joachim Goltz
Tenor: Joshua Whitener
Bass: Sung Ha / Dominic Barberi
Mit dem Opernchor

Konzerte


So, 09.02.2020, 11.00 Uhr, Oberes Foyer
Musiksalon // Klassik: Lully, Rameau, Couperin
Frankreich um 1700 mit Amelia Scicolone

Das Zeitalter des Barock steht wie kein anderes für ausufernde Pracht und Herrlichkeit, Schönheit und Formenreichtum. Insbesondere der französische Königshof wurde in dieser Zeit zur Brutstätte für künstlerische Innovation. Komponisten wie Jean-Baptiste Lully, François Couperin oder Jean-Philippe Rameau verfeinerten als Instrumentalvirtuosen das Spiel an Orgel und Cembalo und führten die Gesangskunst zu neuen Höhepunkten. Einen Einblick in diese faszinierende Zeit gibt das Ensemble um Sopranistin Amelia Scicolone und NTM-Korrepetitor Lorenzo di Toro. Arien aus Rameaus »Les Indes Galantes« treffen auf Instrumentalstücke von Lully und Couperin. Eine glanzvolle Einstimmung auf die am 29. März bevorstehende Opernpremiere von Rameaus Meisterwerk »Hippolyte et Aricie«.  

Mit: Barbara Hefele (Geige), Philipp Bosbach (Cello), Francesco Viola (Flöte), Lorenzo di Toro (Cembalo), Amelia Scicolone (Sopran)


Di, 25.02.2020, 20.00 Uhr, Theatercafé
Musiksalon // Welt: Arabischer Liederabend
mit dem Haz'art Trio

Keine Angst vor Fremdwörtern! – Der arabische Kulturraum ist ein weitverzweigtes Netz verschiedener Ethnien, Religionen und Sprachen. Der musikalische Formenreichtum lässt sich auch an der Vokalmusik ablesen, in der sich unterschiedlichste Genres gegenseitig befruchtet haben. So entstand aus der frühen Liedform »Muwachchah« in Syrien der »Koudoud« und im Libanon der »Fairouz«. In der Zeit der britischen Besatzung entstanden arabisch- europäische Fusionen wie die »Taktouka«, die auf Cabaret-Shows zurückgeht, oder sogar arabische Operetten.
Wer in den vergangenen Zeilen nur Bahnhof verstanden hat, der sollte sich dieses Konzert auf keinen Fall entgehen lassen: Die charmanten Herren unserer »Band in Residence« nehmen Sie mit auf eine informative und zugleich unterhaltsame Reise in unsere kontinentale Nachbarschaft. Zur Unterstützung haben sie den Sänger Abdelhade Deb und den Pianisten Paul Janoschka gewinnen können, die dem feinen, kammermusikalischen Sound der Band eine faszinierende Note hinzufügen.  
 
Mit: Haz’art Trio: Fadhel Boubaker (Oud), Dominik Fürstberger (Schlagzeug, Live-Elektronik), Jonathan Sell (Kontrabass), Paul Janoschka (Klavier) und Abdelhade Deb (Gesang)

Vorschau März

Premiere


So, 29.03.2020, 18.00 Uhr, Opernhaus
Hippolyte et Aricie
Von Jean-Philippe Rameau
In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Musikalische Leitung: Bernhard Forck
Regie: Lorenzo Fioroni
Bühne: Paul Zoller
Ko-Bühnenbildnerin: Lori Casagrande
Kostüme: Katharina Gault
Choreografie: Pascale-Sabine Chevroton
Licht: Damian Chmielarz
Dramaturgie: Cordula Demattio
Chor: Dani Juris

Diane: Eunju Kwon
Aricie: Amelia Scicolone
Phèdre: Sophie Rennert
Hippolyte: Charles Sy
Thésée: Nikola Diskić
Jupiter, Neptun, Pluton: Patrick Zielke
Mit dem Opernchor

Frankreich zur Zeit des Sonnenkönigs. Der Hof ergeht sich in rauschenden Festen, Ballett- und Opernaufführungen von nie zuvor gesehener Prachtentfaltung. Den »Soundtrack« dazu lieferte lange Zeit Jean-Baptiste Lully – bis 1733 der bereits fünfzigjährige Jean-Philippe Rameau seine erste Oper der Öffentlichkeit vorstellte: »Hippolyte et Aricie« nach einer Vorlage von Racine. Expressive Dissonanzen und eine übermenschlich gesteigerte Ausdruckskraft prägen Rameaus musikalische Sprache. Den damaligen Zuhörern muss es in den Ohren geklungen haben, als sie miterlebten, wie Phädras zerstörerische Liebe zu ihrem Stiefsohn Hippolyte eine ganze Familie in den Abgrund zu reißen droht. Doch im Frankreich des 18. Jahrhunderts gibt es eine Instanz, die den Untergang abwendet: Jupiter, der im rechten Moment eingreift und Hippolyte seiner »rechtmäßigen« Geliebten Aricie zuführt.
Lorenzo Fioroni, der bereits mit Monteverdis »Poppea« sein Talent für spektakuläre Theaterbilder unter Beweis gestellt hat, spürt dem revolutionären Genie Rameaus nach und verhilft »Hippolyte et Aricie« gemeinsam mit dem Barockspezialisten Bernhard Forck zur Mannheimer Erstaufführung.