Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim

Site name

Schauspiel - April 2019

Liebe Theaterfreundinnen und Theaterfreunde,

die Premiere von Ansichten eines Clowns am 30.3.2019 liegt hinter uns – und vor uns liegen zwei weitere Premieren großartiger Inszenierungen im April und viele besondere Angebote, wie die Mannheimer Reden, die Lesung mit Ferdinand von Schirach, mit Tiefergelegt, mit unserem interaktiven Audiowalk im Technoseum des Künstlerkollektivs hannsjana und vieles mehr. Wir freuen uns auf wunderbare Theaterabende und auf Sie!


Di, 2. April, 19.30 Uhr – Schauspielhaus
Ferdinand von Schirach  – Kaffee und Zigaretten

Ferdinand von Schirachs neues Buch »Kaffee und Zigaretten« verwebt autobiographische Erzählungen, Aperçus, Notizen und Beobachtungen zu einem erzählerischen Ganzen, in dem sich Privates und Allgemeines berühren, verzahnen und wechselseitig spiegeln. Es geht um prägende Erlebnisse und Begegnungen des Erzählers, um flüchtige Momente des Glücks, um Einsamkeit und Melancholie, um Entwurzelung und die Sehnsucht nach Heimat, um Kunst und Gesellschaft ebenso wie um die großen Lebensthemen Ferdinand von Schirachs, um merkwürdige Rechtsfälle und Begebenheiten, um die Idee des Rechts und die Würde des Menschen, um die Errungenschaften und das Erbe der Aufklärung, das es zu bewahren gilt, und um das, was den Menschen erst eigentlich zum Menschen macht. In dieser Vielschichtigkeit und Bandbreite der erzählerischen Annäherungen und Themen ist »Kaffee und Zigaretten« das bislang persönlichste Buch Ferdinand von Schirachs.

Außerdem wird Ferdinand von Schirach einen Vortrag zum Thema »Aufklärung« halten.


Do, 04. April, 11 & 18 Uhr – Technoseum
Premiere: Tiefergelegt
Interaktiver Audiowalk von hannsjana

Gemeinsam mit dem Publikum begibt sich das Künstlerinnenkollektiv hannsjana auf Marder-Jagd im TECHNOSEUM. Die tierischen Tunerinnen und Tuner werden zu Vorbildern für gesellschaftliche Veränderungsprozesse und kreative KFZ-Mechanik. Ein humorvolles und musikalisches Hörspiel navigiert die Zuschauerinnen und Zuschauer vorbei an technischen Funktionsweisen, feministischen Geschichten und politischen Chancen des Tunings – hin zu einer Performance, die glamourös und aufgemotzt von Technik und Angeberei erzählt.
Das Künstlerinnenkollektiv hannsjana erarbeitet seit 2011 Performances, Audiowalks und künstlerische Vermittlungsformate für kulturelle Phänomene. In ihren Arbeiten schaffen hannsjana unbeschwerte Zugänge zu exklusiven Orten und komplexen Themen, sinnlich und einladend zugleich.

Weitere Vorstellungen: 06. April, 11 & 15 Uhr; 07. April, 11 & 15 Uhr; 08. April, 10 Uhr
    
Mit freundlicher Unterstützung der Baden-Württemberg Stiftung
In Kooperation mit dem TECHNOSEUM, Landesmuseum für Technik und Arbeit
In Zusammenarbeit mit dem Mannheimer Stadtensemble


Fr, 5. April, 20.00 Uhr – Studio Werkhaus
Der Würgeengel

Eine Abendgesellschaft feiert, es wird spät. Die Gäste beschließen, über Nacht zu bleiben. Am nächsten Morgen stellen sie fest, dass sie das Haus nicht mehr verlassen können. Eine unsichtbare Wand trennt sie von der Außenwelt. Die gemeinsame Zwangslage sorgt bald für das Zusammenbrechen aller Konventionen, die äußere Grenze beschleunigt die innere Entgrenzung. Als der Spuk schließlich vorüber ist, wird zum Dank eine Messe gefeiert. Doch als der Priester die Kirche verlassen will, stößt auch er gegen eine unsichtbare Wand ... In skurrilen Situationen und surrealen Bildern führt Buñuels Meisterwerk aus dem Jahr 1962 die »bessere Gesellschaft« und ihre Moral vor und macht zugleich deutlich: Wer andere aussperrt, sperrt sich selbst ein.
Anna-Elisabeth Frick studierte Regie an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg. Ihre Inszenierung »Die Unerhörte« wurde 2016 beim Körber Studio für Junge Regie in Hamburg ausgezeichnet. Ihre Arbeiten bewegen sich zwischen Sprechtheater, Bildender Kunst, Tanz und Musik.

Gefördert durch den Preis des Körber Studio Junge Regie 2016


So, 07. April, 11 Uhr Schauspielhaus
7. Mannheimer Reden: Frauenrechte sind Menschenrechte

Jagoda Marinic und Siv Bublitz sprechen über das Aufbrechen alter Rollenbilder, Macht und eine klare Haltung in der Frauenfrage
Frauen sitzen an den Hebeln zur Macht in Deutschland. Bei der letzten Bundestagswahl waren mehr Frauen wahlberechtigt als Männer: 51,5 Prozent. Umso wichtiger also, dass die feministische Debatte  – ausgelöst durch #MeToo  – eine neue Richtung bekommen hat. Wie können wir die aktuellen Chancen gemeinsam nutzen? Immer wieder bildet Deutschland im internationalen Vergleich das Schlusslicht in Frauenfragen, doch weshalb? Wann verändert sich etwas in der Gesellschaft? Was könnten Männer dafür tun? Wer für Frauenrechte kämpft, der führt den Kampf der Menschenrechte, formulierte Jagoda Marinic kürzlich in der Süddeutschen Zeitung – über nicht weniger diskutieren Jagoda Marinic und Siv Bublitz bei den Mannheimer Reden.

Jagoda Marinic ist Autorin, Kolumnistin und Leiterin des Interkulturellen Zentrums Heidelberg
Siv Bublitz ist Geschäftsführerin für Programm und Strategie beim S. Fischer Verlag und Mitglied der Geschäftsleitung der Holtzbrinck Buchverlage


Mi, 10. April, 20 Uhr – Theatercafé
Begegnung der Freunde und Förderer mit dem Schauspiel

Mit Beata Anna Schmutz, künstlerischer Leiterin des Mannheimer Stadtensembles, und dem Mannheimer Stadtensemble.

Moderation: Christian Holtzhauer

Eine Veranstaltung der Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim e. V.


Do, 11. April, 17.30 Uhr – Lobby Werkhaus
Club der unmöglichen Fragen: Stadt der Frauen – bald Wirklichkeit?

Der Club der unmöglichen Fragen geht in eine neue Runde und diskutiert weiterhin die gesellschaftlichen Zustände, die Frauen herausfordern, ihre gesamtgesellschaftliche Positionierung neu auszuhandeln und sich für ihre Belange und Interessen einzusetzen.

Das Amt der Gleichstellungsbeauftragten in Kooperation mit dem Frauen-KulturRat


Fr, 12. April, 20 Uhr – Theaterhaus G7
Besser scheitern: Stücke aus dem Papierkorb
Stücke aus dem Papierkorb
mit Sergej Gössner

Vermeintliche »Misserfolge« werden zu Schätzen aus dem Papierkorb der eingeladenen Autorinnen und Autoren. Dieses Mal mit Sergej Gössner, dessen Stück »Mongos« den Jugendstückepreis des Heidelberger Stückemarkts erhielt.

Kooperation mit dem Theaterhaus G7


Sa, 13. April, 10.00 - 16.00 Uhr – Kunsthalle Mannheim
Akademie für Jedermann

Unter dem Motto „Kunst für alle“ schuf der Gründungsdirektor der Mannheimer Kunsthalle Fritz Wichert 1911 mit der „Akademie für Jedermann“ einen innovativen Kulturtreffpunkt. Die Kunsthalle Mannheim greift dieses Motto wieder auf und fragt am Samstag, 13. April 2019: Wer ist denn in der kosmopolitischen Mannheimer Stadtgesellschaft eigentlich „Jedermann*“? Und: Kunsthalle und Stadtgesellschaft – wer lernt von wem? Freuen Sie sich auf einen Tag mit Kunst, Musik, Mitmachaktionen, Performances und einer Versammlung von und mit Mannheimer Jedefrauen, Jedermännern, Vereinen, Initiativen und Gruppen.

In Kooperation mit dem Mannheimer Stadtensemble


Mo, 15. April, 20 Uhr – Casino Werkhaus
Casino Performance: Der Blockbuster Teil 3

Hollywood ist nicht mehr das, was es mal war. Weltberühmte Schauspieler spielen doch lieber wieder dort, wo die Kunst noch etwas bedeutet: in Mannheim. Um ganz genau zu sein: im Casino des Nationaltheaters. Das Schauspielensemble des NTM nimmt sich die schwachen Stoffe, die Hollywood in den letzten Jahrhunderten verbockt hat, und zeigt, was Schauspiel und Method-Acting wirklich bedeutet. Klassiker wie: »Avengers«, »Rambo«, »Spiel mir das Lied vom Tod« oder »Titanic«. Modernes wie: »Avengers«, »Rambo«, »Spiel mir das Lied vom Tod« oder »Titanic«. In jeder Folge spielt »die Elite« die verbesserte Version eines ausgewählten Films und zeigt somit, welches Potenzial einst verloren ging und woran sich Hollywood in Zukunft orientieren sollte. Die dritte Folge des Blockbusters verspricht mal wieder: Ganz großes Kino im kleinsten Raum! Schauspieler Robin Krakowski und weitere Ensemblemitglieder zeigen uns auch in Teil 3 der Serie, was das wahre Potenzial der Blockbuster ist.


Di, 16. April, 20.00 Uhr – Casino Werkhaus
Casino Surprise: »Es tönen die Lieder«
Ein Abend über das Volkslied, mit Musik und Essen

In der Romantik galten Volkslieder noch als wichtige Belege für die Existenz einer gleichermaßen poetischen und populären Kunstform, wert, sie zu sammeln und lebendig zu erhalten. Anders als z.B. in den angelsächsischen Ländern, wo es bis heute als Inspirationsquelle für zeitgenössische Musiker dient, steht das Volkslied hierzulande jedoch spätestens seit der Propagierung des Völkischen durch den Nationalsozialismus unter einem gewissen Ideologieverdacht. Hinzu kommt, dass die kollektive Erinnerung an traditionelle Volkslieder heutzutage von der sogenannten volkstümlichen Musik und ihrer medialen Präsenz überlagert wird.
Wie eine zeitgenössische Darstellung der vergessenen Volksliedtradition auch in Deutschland gestaltet werden kann, zeigt dieser Abend mit Musik und Essen.


Mi, 17. April, 20.00 Uhr – Casino Werkhaus
Female Fantasies
Szenisches Projekt von Jennifer Peterson

»Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich.« (Tolstoi, Anna Karenina). Die Regisseurin Jennifer Peterson entwirft mit den Schauspielerinnen Sophie Arbeiter und Viktoria Miknevich einen Abend über eine Frau, die aufgehört hat zu schlafen, um endlich wieder träumen zu können und so ihrem unbekanntem bösen Omen gegenübertritt.


Sa, 27. April, 20.00 Uhr – Schauspielhaus
Premiere: Hoppla, wir leben! Politische Revue von Ernst Toller

1927. Acht Jahre nach der gescheiterten Revolution in Deutschland wird Karl Thomas aus der Psychiatrie entlassen. Die Welt hat sich weitergedreht, nur für Karl ist der Aufstand noch nicht vorbei. Aber sein Idealismus interessiert niemanden mehr. Hin- und hergerissen zwischen Resignation und Wut will Karl die Ungerechtigkeiten des Systems nicht hinnehmen. Er plant ein Attentat auf den Wirtschaftsminister Kilman, einen ehemaligen Mitstreiter, der in der Zwischenzeit durch Verrat vom Revolutionär zum erfolgreichen Politiker aufgestiegen ist. Nur mit den Faschisten hat er nicht gerechnet: Karl gerät zwischen die Fronten der politischen Lager. In seinem von ihm selbst als »politische Revue« bezeichneten Stück von 1927 nimmt Ernst Toller, ein Weggefährte von Erwin Piscator, die krisengeschüttelte Weimarer Republik scharf und humorvoll zugleich in den Blick. Regisseurin Katrin Plötner bezieht das Stück auf unsere Gegenwart, in der die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter aufgeht und die politischen Gräben tiefer werden. Katrin Plötner inszenierte unter anderem am Münchner Residenztheater, am Schauspiel Frankfurt und am Staatstheater Darmstadt.

Anschließend Premierenfeier in der Lobby Werkhaus