Schauspiel - April / Mai 2023
Liebe Theaterfreundinnen und Theaterfreunde,
aufregende Wochen und Monate liegen hinter uns. Im Februar haben wir mit »Der gute Mensch von Sezuan« und einem feierlichen Eröffnungswochenende unsere Interimsspielstätte Altes Kino Franklin eröffnet. Seitdem haben wir gemeinsam diesen neuen Ort kennengelernt und im März mit »Eine Volksfeindin« bereits die zweite Produktion in unserer neuen Spielstätte zur Premiere gebracht.
In den nächsten Monaten gilt es, das Theatererlebnis der Zuschauer*innen im Alten Kino Franklin weiter zu verbessern. Denn auch, wenn wir das neue Theater nun mit Ihnen eröffnet haben, werden wir im Verlauf des Jahres die Gestaltung des Alten Kino Franklin abrunden und – so hoffen wir – zu einem nachbarschaftlichen Treffpunkt im neuen Stadtteil machen.
Freuen Sie sich über folgende Highlights im Alten Kino Franklin und an unseren anderen Spielorten im April und Mai:
PREMIEREN
ab Fr, 21.04.2023, BUGA23 / Halle 5, Spinelli
Pigs
Eine interaktive Installation von Miriam Tscholl
Das Schwein steht für Glück und dient als Schimpfwort. Hocheffizient führen wir es zur Schlachtbank, um geruhsame Grillabende veranstalten zu können. Wie steht es um die Zukunft der Schweine? – Wechseln Sie die Perspektive und nehmen Sie Platz in einem Schweinekoben, während zwei Schauspieler*innen ihr Verhältnis zu Fleischkonsum offenlegen. Expert*innen zum Thema Schwein sind auf Bildschirmen zugeschaltet und verführen Sie dazu, Haltung einzunehmen. Willkommen zu einem Theatererlebnis zwischen digitalem Infotainment und Demokratiespiel!
R Tscholl | Audiovisuelle Gestaltung & Programmierung Werner | V Kleinhenn | B, K Siegl | M Lapkovskaja | K&V, D Gerlach
Karten für die Vorstellungen können nur über die BUGA23 unter buga23.de erworben werden.
ab Sa, 22.04.2023, Studio Werkhaus
Wie man mit Toten spricht - Як говорити з мертвими
von / від Anastasiia Kosodii (Hausautorin der Spielzeit 22/23)
ins Deutsche übersetzt von / перекладено на німецьку мову Lydia Nagel
Ein Nachruf auf der Suche nach einem Weg umzukehren. Während der russische Krieg gegen die Ukraine weiter Menschenleben fordert, erzählt das Stück der diesjährigen Hausautorin Anastasiia Kosodii von seinen zahlreichen Tragödien, sucht aber auch nach einem Weg, um den Verlorenen – Menschen und Städten – Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Некролог що прагне переписати себе. В той час як російська війна в Україні продовжує забирати життя, п'єса Анастасії Косодій розповідає про численні трагедії цієї війни, але також шукає спосіб відновити справедливість для загиблих – людей і міст.
In deutscher und ukrainischer Sprache / Німецькою та українською мовами
R Kosodii | B, K Steblak | M Gurzhy | L Klaassen | D Rühmeier
Mit Brüntjen, Burkhardt, Kostyukova
ab Fr, 28.04.2023, Altes Kino Franklin
Casablanca – Gehen und Bleiben
nach dem Film-Klassiker von Michael Curtiz
in einer Bearbeitung von Johanna Wehner
Casablanca wurde zur Zeit des Zweiten Weltkriegs zum Umschlagplatz für Geflüchtete aus ganz Europa, die dort auf ein amerikanisches Visum warten. Ricks Café im Film ist ein feuchtfröhlicher Warteraum, in dem alle aufeinandertreffen: Bewohner*innen, Flüchtende, Soldaten der verschiedenen Kriegsparteien. Regisseurin Johanna Wehner und ihr Team interessieren sich für den Zustand des Zwischenraums und beziehen sich mit den Motiven aus Curtiz’ Film auf die Geschichte des amerikanischen Franklin Village als vorübergehender Stadt-in-der-Stadt.
R Wehner | B Schönecker | K Hofmann | M Mohrs | L Schumann | D Wontorra | K&V Gerlach
Mit Higgins, Pitoll; Bornmüller, Irle, Schnicke, Shaker
Do, 30.03.2023, 20.00 Uhr, Studio Werkhaus
Second Season
Gastspiel im Rahmen einer Kooperation mit der Hessischen Theaterakademie
1925 feiert die Komödie »Der fröhliche Weinberg« Premiere, im selben Jahr wie Adolf Hitlers Hassschrift »Mein Kampf«. Theaterautor Carl Zuckmayer besingt darin die weinselige Gemütlichkeit, erwähnt die faschistische Gefahr jedoch kaum. »Damals glaubten wir noch, sie weglachen zu können – bis es eines Tages nichts mehr zu lachen gab« stellt er nach dem Krieg fest. 100 Jahre später nimmt die europäische Theatergruppe »Boys* in Sync« das Stück wieder vor und hinterfragen in »Second Season« Zuckmayers Weinberg-Idylle.
In einfacher, englischer Sprache
R Simon David Zeller | B, M, K Team | C Huari Mateus
Mit Boys* in Sync (Ragni Halle, Simon David Zeller, Jakob Krog und Gregers Hansen)
ab Sa, 20.05.2023, Altes Kino Franklin / Vorplatz
New World Franklin
von Björn Bicker | Uraufführung | Auftragswerk
Eine Kooperation zwischen Schauspiel und Mannheimer Stadtensemble
Jahrzehntelang galt das Benjamin Franklin Village mit 10.000 US-Soldat*innen als Symbol für Nachkriegsdeutschland und die unsicheren Zeiten des Kalten Krieges. Heute wird »Franklin« zu einem »Wohnviertel der Zukunft« und soll tausende neue Bewohner*innen beherbergen. Doch welche Bedeutung kommt seiner Militärvergangenheit zu in einer Zeit, in der ein neuer Krieg mitten in Europa die Gesellschaft erschüttert? Der Autor Björn Bicker hat mit neuen und alten Bewohner*innen über Franklin gesprochen und lädt mit der Regisseurin Beata Anna Schmutz, Leiterin des Mannheimer Stadtensembles, auf eine theatrale Parade durch neue sowie verlassene Orte des Stadtteils ein – auf eine Erkundungstour des zukünftigen Zusammenlebens.
Die Aufführungen finden zum Teil im Freien und auf unebenen Boden statt. Wir empfehlen festes Schuhwerk und dem Wetter entsprechende Kleidung.
R Schmutz | B Hiller | K Misiorny | M Byusa Blam | V Serafin | D Leschke
Mit Al-Deen, Joost, Nayebbandi und Mitgliedern des Mannheimer Stadtensembles
EXTRAS
Sa, 29.04. und Fr, 05.05.2023, Studio Werkhaus
Ins kalte Wasser
Bühne frei für den Theaternachwuchs
Unser beliebtes monatliches Assistierendenformat hält im April und Mai zwei Abende bereit: Im April befasst sich die Souffleuse Eike Brand mit dem Tod und setzt dabei statt Trauerstimmung auf eine persönliche, menschliche Betrachtung des Todes, der letztlich eben auch nur seinen Job machen muss. Im Mai begrüßen unsere vier Regieassistentinnen Sie zu einem feministischen Abend mit viel Empowernment und Raum zum Anderssein. Anschließend verwandeln wir gemeinsam mit den NThusiasten den Theaterraum zur Tanzfläche und feiern bei der »Afterlife«-Party bis in die Nacht!
April - R Brand | Mai - R Čortanovački, Ribeiro, Schmidt, Weidemann
Afterlife - KO NThusiasten, Christ
Do, 27.04.2023, Studio Werkhaus
Das Haymatministerium
Romnja* und Sintizze* Power
Eine Kooperation mit dem Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg
Die Aprilausgabe unserer Reihe für die (post-)migrantische, diverse Gesellschaft nimmt den Romnja* PowerMonth zum Anlass, um die überregionale und lokale Situation von Romnja* und Sintizze* näher zu beleuchten. Im Gespräch mit Gästen aus Kunst, Kultur und Politik wollen wir insbesondere der Frage nach der Sichtbarkeit von Romnja* und Sintizze* nachgehen.
So, 07.05.2023, Altes Kino Franklin
Theaterführung durch das Alte Kino Franklin
Wir zeigen Ihnen das neue Theater: Schauen Sie hinter die Kulissen und erfahren Sie spannende Hintergrundinformationen zum Umbau vom Kino zur Spielstätte.
Die Buchung erfolgt online oder über die Theaterkasse.
So, 07.05.2023, Altes Kino Franklin
Drama-Bar
Lernen Sie die Dramaturginnen aus dem Schauspiel kennen und erfahren Sie bei einem Getränk, was die erste Spielzeit im Alten Kino Franklin für Sie bereithält, was Dramaturg*innen eigentlich arbeiten und wie ein Spielplan entsteht.
Fr, 19.05.2023, Studio Werkhaus
Spielen oder nicht spielen
Dokumentarfilm und Gespräch
Der Dokumentarfilm begleitet die Schauspielerinnen Lucy Wilke und Yulia Yáñez Schmidt bei ihrem Einstieg ins professionelle deutsche Theater – und beleuchtet damit verbundene Hürden für Schauspieler*innen mit Behinderung. Im Anschluss an den Film sprechen das Regieteam und Protagonist*innen mit Vertreter*innen des NTM und der Stadtgesellschaft über Barrieren am Theater für Schauspieler*innen und Publikum und über Möglichkeiten einer gleichberechtigten Teilhabe.
R Münster, Bergfeld (Treibsand Film)
Mi, 31.05. 2023, Altes Kino Franklin / Theatercafé
Begegnung der Freunde und Förderer
Die nächste Generation
Die Theaterwelt befindet sich im Umbruch, und das auch nicht erst seit der Corona-Pandemie. Mit welchen Hoffnungen, Ansprüchen und Erwartungen starten junge Theaterkünstler*innen heute in den Beruf? Was treibt sie an, was wollen sie verändern? Darüber geben Leonard Burkhardt und Omar Shaker, beide seit Beginn dieser Spielzeit im Erstengagement am Nationaltheater, im Gespräch mit Schauspielintendant Christian Holtzhauer Auskunft.
Mit Burkhardt, Shaker Moderation Holtzhauer