Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim

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Tanz - Februar/März 2022

Liebe Tanzfreundinnen und Tanzfreunde,

Mit dem zweiteiligen Tanzabend »En vogue« steht die dritte Tanz-Premiere der Spielzeit in den Startlöchern. Parallel dazu finden sich weiterhin das facettenreiche »Rising« und der Orchester-Tanzabend »Mozart« im Programm. Und wer für einen kulturellen Ausflug zu gewinnen ist, der kann die Wiederaufnahme des vor der Corona-Pandemie nur zweimal am Nationaltheater Mannheim gezeigten, innovativen Abends »Next Paradise« am Theater Heilbronn erleben, wo das Ensemble des NTM Tanz im März mit vier Vorstellungen gastiert.

Ihr NTM Tanz - Team


Premiere »En vogue«
Sonntag, 20. Februar 2022, 20 Uhr – Schauspielhaus
Choreografien von Imre & Marne van Opstal und Paul Blackman & Christine Gouzelis

Bühne: Imre & Marne van Opstal; Dimitris Nassiakos
Kostüm: Imre & Marne van Opstal; Malte Lübben
Licht: Wolfgang Schüle

Mit dem Ensemble des NTM Tanz

Weitere Vorstellungen: Fr, 25.02.2022, 20 Uhr / Di, 01.03.2022, 19.30 Uhr / Do, 17.03.2022, 19.30 Uhr / Sa, 26.03.2022, 20 Uhr

Was ist gerade en vogue? Im Tanz scheint es die Kraft des Teams zu sein. In dem zweiteiligen Tanzabend »En vogue« treffen zwei sehr individuelle choreografische Handschriften aufeinander und für beide Teile zeichnet jeweils ein künstlerisches Duo verantwortlich. Für die Eröffnungschoreografie teilen sich die Geschwister Imre & Marne van Opstal die kreative Verantwortung. Als zwei der insgesamt vier Geschwister, die allesamt den Tänzerberuf gewählt haben und alle vier bei der Weltklasse-Company des Nederlands Dans Theater (NDT) engagiert waren, gehen Imre und Marne nun auch choreografisch einen gemeinsamen Weg. Mit einzelnen Choreografien für das NDT haben sie bereits auf sich aufmerksam gemacht und steuern nun eine Kreation für drei Tänzer*innen zum Tanzabend »En vogue« bei. Während sich die van Opstals in ihrer Choreografie »The little man« auf das intensive Erleben eines Moments in einer von Reizen überfluteten Gesellschaft konzentrieren, widmen sich Paul Blackman und Christine Gouzelis in ihrer Uraufführung »AEON« der Kontinuität weitaus größerer zeitlicher Einheiten. Blackman (Australien) & Gouzelis (Griechenland) sind beruflich wie privat ein Paar. Für Mannheim schaffen sie mit dem Bühnenbild von Dimitris Nassiakos eine atemberaubende Atmosphäre und setzen die Tanzenden zu einem sich permanent bewegenden, massiven Stein, der über die Bühne pendelt, in Verbindung. Es sind die Pole der Verletzlichkeit und Stärke, die hier in immer wieder unterschiedlichen Bildern und Dynamiken ausgelotet werden. »En vogue« war der Abend bereits betitelt, bevor die künstlerischen Ideen geboren wurden. En vogue ist dieser Tanzabend aufgrund der sehr zeitgenössischen choreografischen Handschriften der künstlerischen Teams, und verspricht so ein tänzerisches Erlebnis am Puls unserer Zeit.

Weiterhin im Programm: 

»Rising«
Choreografien von Emma Kate Tilson, Roberto Tedesco, Luis Tena Torres, Anat Oz, Michael Ostenrath und Sofia Nappi
Sa, 05.02.2022, 19.30 Uhr – Schauspielhaus
Weitere Termine werden rechtzeitig bekannt gegeben

Sechs aufstrebende Nachwuchschoreograf*innen präsentieren sich als Rising Stars der Tanzszene und reihen ihre Kreationen vom Solo über Duo, Trio, Quattro und Quintett bis zum energiegeladenen Gruppenstück aneinander – keine Handlung, dafür treibende Musik und Tanz pur! En detail darf man darauf gespannt sein, wie Emma Kate Tilson (Solistin des NTM Tanz), die bereits mehrfach mit raffinierten Tanz-Kurzfilmen im Rahmen der »Choreografischen Werkstatt« begeisterte, den Abend mit einem Solo eröffnet und damit ihr Debut einer live getanzten Choreografie gibt, gefolgt von dem Duo »Line-up« des italienischen Choreografen Roberto Tedesco. Wie Tedesco sind auch seine Landsmännin Sofia Nappi und die Israelin Anat Oz Preisträger*innen des renommierten Choreografen Wettbewerbs Hannover. Während Anat Oz‘ Quattro zur Musik des Grand Pas de Deux aus dem Ballett »Don Quixote« (Musik: Léon Minkus) den Drill und die Härte der tänzerischen Ausbildung aufs Korn nimmt, taucht Sofia Nappi tief ein ins Reich der Psyche. In übermütiger Ausgelassenheit kreist ihr Ensemblestück »Holelah« um die Narrheit, Verrücktheit, den Wahnsinn, wie er in jedem von uns lauert. Dazu gesellen sich ein Funken postapokalyptischer Cyberpunk in Form eines Quintetts aus der Feder Michael Ostenraths, vormals Tänzer der Dresden-Frankfurt-Dance-Company, sowie – ähnlich unkonventionell – Luis Tena Torres‘ »Demons«, das bereits zur »Choreografischen Werkstatt« 2021 als Duo Aufsehen erregte und nun zu einem Trio erweitert wurde.

Gefördert von der Stiftung Nationaltheater Mannheim


»Mozart«
Tanzstück von Stephan Thoss
Musik von Wolfgang Amadeus Mozart und Arvo Pärt

Musikalische Leitung: Jānis Liepiņš

Mit dem Ensemble des NTM Tanz, dem Nationaltheater-Orchester und Kai Adomeit (Klavier)

Termine: Sa, 19.03. / Fr, 25.03. / Sa, 09.04. / Mo, 18.04.2022, jeweils 20 Uhr – Opernhaus

Wunderkind und genialer Schöpfer weltberühmter Werke, tragische Persönlichkeit und leidenschaftlicher Briefeschreiber mit ausgeprägtem Hang zu raffinierten Wortspielereien, die gerne mal ins Derbe abrutschen. Das alles war Mozart – Wolfgang Amadeus Mozart, der bedeutendste Komponist des 18. Jahrhunderts, dem die Welt viele ihrer schönsten Melodien verdankt. Diesem bis heute faszinierenden Ausnahme-Musiker widmet Stephan Thoss ein choreografisches Portrait und nimmt dabei vor allem die Zeit des jungen Komponisten in der damaligen Residenz Mannheim in den Blick. Jene schicksalsreiche erste Reise ohne den Vater, während der Mozart zwischen dem erlösenden Gefühl ungewohnter Freiheit und der Bürde der alleinigen Verantwortung für seine künstlerische Karriere hin und hergerissen ist, in seiner ersten großen Liebe und dem plötzlichen Tod der Mutter große Gefühle durchlebt und allmählich erwachsen wird.
Unter der musikalischen Leitung von Jānis Liepiņš und mit Kai Adomeit als Pianist entführt der Orchester-Tanzabend auf eine Zeitreise und lässt den zwischen Leichtigkeit und Dramatik pendelnden mozartschen Geist aufleben, um dessen verspielt farbenprächtige Musik in tänzerischer Dimension zu entfalten.