Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim

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Orchester - April 2019

Sehr geehrtes Publikum,
liebe Freunde der Musikalischen Akademie,

schon jetzt dürfen wir Sie gern auf unsere Kammerakademie am 12. Mai hinweisen: ein Konzert im Opernhaus mit besonderem Programm, das das Mannheimer Orchester und seine einzigartige Geschichte seit den Tagen der legendären Mannheimer Schule in den Mittelpunkt stellt. Sarah Christian, die junge, vielfach preisgekrönte Geigerin, leitet dieses Konzert und spielt Mozarts Sinfonia concertante Es-Dur mit Julien Heichelbech, dem 1. Solobratschisten des Nationaltheater-Orchesters.

Menschenliebe, Brüderlichkeit, politische und religiöse Toleranz – an diese Ideale hat Mozart, der Freimaurer, geglaubt, und die Gemeinschaft der Logenbrüder war ihm wichtig. Seine Maurerische Trauermusik c-Moll ist ein Epitaph für zwei verstorbene Logenfreunde auf eine alte Melodieformel aus der Gregorianik: dunkel leuchtende Musik, die nicht für die Kirche, aber trotzdem tiefreligiös ist.
In seiner Salzburger Sinfonia concertante Es-Dur nimmt Mozart den Titel beim Wort und lässt alle Beteiligten miteinander ins Gespräch kommen: Der Dialog der zwei Soloinstrumente, Violine und Viola, spiegelt sich im Frage-Antwort-Spiel der Streichergruppen und der Bläser, und besonders im zärtlichen Andante-Satz scheinen Geige und Bratsche klanglich zu verschmelzen.
Dass gerade Gustav Mahler es war, der Franz Schuberts Streichquartett d-Moll zum Orchesterstück umarbeitete, kann kein Zufall sein: Mahler hat aus seinen eigenen Liedern den unendlichen Kosmos seiner Symphonien gewoben, und sein Lehrmeister darin war niemand anders als Schubert, der als Erster eines seiner Lieder zur Keimzelle einer großangelegten Komposition machte. In diesem Quartett d-Moll umspielt er sein als dramatische Szene aufgebautes Lied „Der Tod und das Mädchen“ im zweiten Satz, aber auch die anderen Teile sind, wie sein Malerfreund Moritz von Schwind schreibt, „von der Art, dass einem Melodie bleibt wie von Liedern, ganz Empfindung und ganz ausgesprochen …“

Herzliche Grüße, Ihre Musikalische Akademie