Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim

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Orchester - Juli 2019

Sehr geehrtes Publikum,
liebe Freunde der Musikalischen Akademie,

im letzten Akademiekonzert der Spielzeit 2018/19 stoßen Martinů und Dvořák auf eine neue Komposition. Seit 1991 vergibt die Musikalische Akademie pro Spielzeit ein Auftragswerk an profilierte zeitgenössische Komponisten. Initiator dieser Reihe ist der ehemalige 1. Vorsitzende der Musikalischen Akademie, Eginhard Teichmann. Gemeinsam mit Karl Heidenreich sicherte er die Finanzierung der Reihe bis ins Jahr 2008.

In dieser Saison wurde der Kompositionsauftrag an den argentinisch-französischen Komponisten Oscar Strasnoy vergeben; gefördert wird er durch Familie Limbourg, die Ernst von Siemens Musikstiftung sowie die Karin und Carl-Heinrich Esser-Stiftung. Strasnoy hat zahlreiche kammermusikalische Werke und Orchesterwerke komponiert, einschließlich mehrerer Opern, die in Rom, Paris, Buenos Aires, München und Zürich aufgeführt wurden. In einem Spiel zwischen Konvention und Neuigkeit stellt Strasnoys neuestes Werk, Zaunkönig und -gäste, vertraute Naturklänge und folkloristische Elemente auf den Prüfstand.

Nach diesem Exkurs in die zeitgenössische Musik geht es mit Frank Peter Zimmermann und Bohuslav Martinůs Violinkonzert Nr. 2 g-Moll ins 20. Jahrhundert. Entstanden 1943 im amerikanischen Exil, in das Martinů einige Jahre zuvor aus Paris vor den Nationalsozialisten geflohen war, scheint die Sehnsucht nach der alten böhmischen Heimat in diesem Werk besonders stark mitzuschwingen. „Es ist sehr lyrisch, sehr tänzerisch“, meint Frank Peter Zimmerman; es klinge, „wie wenn Dvořák im 20. Jahrhundert ein Violinkonzert komponiert hätte.“ Zimmermann ist bereits mit allen führenden Orchestern der Welt aufgetreten, wie den Berliner Philharmonikern, den Wiener Philharmonikern, dem Royal Concertgebouw Orchestra, allen Londoner und den großen amerikanischen Orchestern. Er erhielt zahlreiche Musikpreise und Ehrungen, darunter das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland.

Böhmens und Mährens Landschaften, ihre Melodien und Tänze, sind für Dvořáks Kunst aus-schlaggebend. So kommt es, dass in der Symphonie Aus der neuen Welt, die er 1893 in Amerika und für Amerika geschrieben hat, böhmische und amerikanisch-indianische Impulse – ganz nach dem amerikanischen Prinzip des „Schmelztiegels“ – zu einem neuen exotischen Ganzen zusammenwachsen. In die unendlichen Weiten von Dvořáks vielleicht berühmtester Symphonie bricht zum Schluss GMD Alexander Soddy mit dem Nationaltheater-Orchester auf.

Nach dem Konzert haben Sie wieder die Gelegenheit, bei Musiker zum Anfassen mit unseren Orchestermusikerinnen und -musikern sowie den Künstlern des Abends ins Gespräch zu kommen. Wir freuen uns auf Sie!

Herzliche Grüße, Ihre Musikalische Akademie