Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim

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Orchester - September 2019

Sehr geehrtes Publikum,
liebe Freunde der Musikalischen Akademie,

am 07. & 08. Oktober startet GMD Alexander Soddy zusammen mit einem in Mannheim gern gesehenen Gast in die neue Saison: Christian Tetzlaff. Tetzlaff, der jährlich rund 20 verschiedene Violinkonzerte auf seiner modernen Greiner-Geige spielt, bringt ein von ihm hochgeschätztes Werk zum NTO: Beethovens einziges Violinkonzert. Das 1806 uraufgeführte Werk genoss zunächst wenig Anerkennung, avancierte dann jedoch schnell zum Vorbild spätromantischer Gattungsbeiträge.

Heute gilt das Konzert aufgrund seiner weit gespannten Architektur und der feingliedrig miteinander verflochtenen Solo- und Tuttistimmen als ein Meilenstein in Beethovens Œuvre. Tetzlaff schätzt das Werk besonders: „Es ist ein Teil von mir … Wenn ich das Beethovenkonzert spielen darf, erzähle ich von einer Glückseligkeit und Verzweiflung, die ich verbal, oder wenn ich selbst etwas auf der Geige erfinden müsste, gar nicht darstellen könnte … Ich gehe in dem Komponisten vollständig auf und vermittle mit meinen Ausdrucksmitteln seine Botschaften.“

In den Spielzeiten 2016/17 bis 2021/22 führt das NTO sieben Symphonien von Anton Bruckner auf. Den Anfang des Konzertzyklus machte Marek Janowski, großer Vertreter der alten deutschen Kapellmeistertradition, mit Bruckners Symphonie Nr. 3. Das 1. Akademiekonzert 2019/20 stellt bereits die fünfte Installation im Bruckner-Zyklus dar. Unter der Leitung von GMD Alexander Soddy widmet sich das NTO darin Bruckners letztem, unvollendeten Werk, der Symphonie Nr. 9, an der Bruckner noch auf dem Sterbebett arbeitete. Der Anweisung, anstelle des unvollendeten vierten Satzes das von ihm geliebte Chorwerk Te Deum zu spielen, leistete damals wie heute kaum einer Folge. Mit ihren wirbelnden chromatischen Läufen scheint die Unvollendete den Weg ins kommende Jahrhundert zu weisen – und wird gerade auch deshalb gern zum Programm erhoben. Was wohl nach dem Adagio noch gekommen wäre? Die Antwort darauf hätte auch Arnold Schönberg gern gekannt: „Die eine Neunte geschrieben haben, standen dem Jenseits zu nahe. Vielleicht wären die Rätsel dieser Welt gelöst, wenn einer von denen, die sie wissen, die Zehnte schriebe …“

Wir freuen uns darauf, die neue Saison mit Ihnen zu begehen. Bis dahin!

Herzliche Grüße, Ihre Musikalische Akademie