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März 2024 - Alistair Lilley und Matthew Gibson

Begegnung mit Chordirektor Alistair Lilley und Assistent Matthew Gibson am 27. März 2024 in der Lobby Werkhaus
Begegnung mit Chordirektor Alistair Lilley und Assistent Matthew Gibson am 27. März 2024 in der Lobby Werkhaus

Bei unserer „Begegnung“ am 27. März konnten wir den Chordirektor Alistair Lilley und seinen Assistenten Matthew Gibson kennenlernen. Opernintendant Albrecht Puhlmann führte durch den unterhaltsamen Abend.

Alistair Lilley erzählte aus seinem Leben und seiner Karriere: Mit sechs Jahren spielte er schon Klavier, später kam die Orgel hinzu, ein mächtiges Instrument, das ihn sein ganzes Leben schon fasziniert hat. Mit der Tätigkeit als Organist in verschiedenen Kirchen, konnte er sich das Studium (Klavier, Orgel und Dirigieren am Royal College of Music) finanzieren, bevor er seine Ausbildung am National Opera Studio in London fortführte. Er arbeitete als „Music Staff“ sowohl als Pianist als auch als Dirigent am Royal Opera House Covent Garden, der Scottish Opera, Opera North, English National Opera, English Touring Opera und Opera Holland Park. Von 2008 bis Juli 2012 war er an der Nationale Reisopera in den Niederlanden als Chordirektor und Assistenzdirigent tätig. Neben seiner Tätigkeit an Opernhäusern war er immer auch in Kooperationen mit einer Vielzahl von Orchestern und Chören aktiv. Einige Jahre arbeitete er auch als Organist und Direktor des Chores der Westminster Central Hall in London. Alistair Lilley kam als Pianist auch in die Royal Albert Hall, die Royal Festival Hall und die Queen Elizabeth Hall. Sowohl in England, als auch europaweit gab er als Begleiter unzählige Konzerte mit verschiedenen Sänger*innen und Instrumentalist*innen. Lilleys große Liebe gilt auch heute noch der Komposition von Musicals. So ist er der Komponist von Musik für Chor und er erarbeitete Auftragskompositionen und Arrangements für das Theater Regensburg, wo er ab der Spielzeit 2012/13 als Chordirektor und Kapellmeister tätig war. Seit der Spielzeit 2023/24 ist Alistair Lilley nun Chordirektor am Nationaltheater Mannheim. Hier konnte er schon in zahlreichen Werken, seine Fachkompetenz dem Mannheimer Publikum präsentieren.
Lilley lernte seine Frau vor über 30 Jahren beim Studium in London kennen. Der gebürtige Musiker aus Cornwall hat bei seiner Hochzeit, seiner Schwiegermutter aus Schottland zuliebe, Kilt getragen, weiß der charmante Chorleiter schmunzelnd zu erzählen.
Die Liebe zur Musik wurde in ihm bei einem Besuch der Oper „Figaros Hochzeit“ geweckt, die er im Alter von 12 Jahren begeistert zu sehen und zu hören bekam.
Als musikalische Einlage präsentierte der Chor „Arco Vocale“ ein Madrigallied von Claudio Monteverdi: „Ecco mormorar lónde“.
Weiter geht es im Interview mit Matthew Gibson, der in Schottland geboren und in England ausgebildet wurde. Nach seinem Opernstudium in Florenz kam er 2023 nach Deutschland.
Bei Matthew Gibson kam die Liebe zur Musik, als er mit acht Jahren begann, im Kinderchor des Kings College in Cambridge zu singen. Obwohl seine Eltern nicht musikalisch waren und auch beruflich nichts mit Musik zu tun hatten, haben sie ihn doch stets unterstützt und so ging Gibson seinen Weg: Mitglied im Opernchor, dann Chorleiter und dann tätig als Korrepetitor. In Mannheim startete er 2023 gleich mit einer großen Herausforderung: „Boris Godunow“. Die Assistenz des Chorleiters ist für ihn dabei eine große Aufgabe und er freut sich auf die Erweiterung seines Repertoires in Mannheim. Der Chor „Arco Vocale“ brachte nun erneut ein Madrigal von Monteverdi zu Gehör: „Quel Augellin che canta“.
Alistair Lilley erzählte von den vielen verschiedenen Stationen in seiner Laufbahn, die ihm die größtmöglichen Einblicke in die verschiedensten musikalischen Richtungen, aber auch in viele verschiedene Opern- und Konzerthäuser ermöglicht hat. „Jedes Haus ist anders und die Akustik muss immer wieder neu erforscht und erarbeitet werden“, erklärt Alistair Lilley. So zum Beispiel in Schwetzingen: das kleine historische Opernhaus birgt ganz besondere, auf die Akustik bezogene Problemzonen, die man behutsam herausarbeiten und individuell zugeschnitten einüben muss.
Matthew Gibson erzählt, dass er im letzten Jahr als Chorassistent in Bayreuth tätig war – eine Erfahrung, die er dieses Jahr gerne wiederholen würde. Sein großes Wunschziel ist aber das Dirigieren. Er hofft, irgendwann die Gelegenheit zu bekommen, auch hier sein großes Talent unter Beweis stellen zu können.
Den Abschluss des Abends setzte erneut „Arco Vocale“ mit einem Lied von Thomas Vautor: „Mother I will have a Husband“.

Fotos und Text: Thomas Henne