Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim

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Schauspiel - Februar 2019

Liebe Theaterfreundinnen und Theaterfreunde,

die Premiere des Steppenwolfs mit Patrick Schnicke, László Breiding, Samuel Koch und Boris Koneczny liegt hinter uns und der Februar bietet Ihnen weiter viel Theater: Premieren zu den Stücken »Wie der Soldat das Grammofon repariert« und »Meine geniale Freundin«, Aufführungen von »Judas«, »Der Fluch der Tantaliden«, »Die Räuber«, »Findet uns das Glück«, »Mitwisser«, »Istanbul«, »Der Elefantengeist« – und weitere Veranstaltungen.
Auf den Austausch mit Ihnen freuen wir uns - Ihre Meinung interessiert uns!


Sa, 2. Februar, 19.30 Uhr Premiere – Schauspielhaus
»Endstation Sehnsucht«
Von Tennessee Williams

Blanche DuBois hat alles verloren, was man nur verlieren kann: Das Elternhaus, den Job und ihren guten Ruf. Geblieben sind ihr nur die Fassade des einstigen Wohlstands und das krampfhaft aufrecht erhaltene Selbstbild der Tochter aus gutem Hause. Blanche flieht zu ihrer Schwester Stella und deren Mann Stanley Kowalski, die in einfachen Verhältnissen leben. Für die Nöte und Sehnsüchte Blanches ist in Stanleys Weltbild kein Platz. Und Blanche kann ihre Verachtung für den proletarischen »Polacken« ebenfalls nicht verbergen. Blanches Traumwelt kollidiert mit Stanleys brutalem Realismus und wird zum Albtraum mit katastrophalem Ausgang. »Endstation Sehnsucht« wurde 1947 am Broadway uraufgeführt und ist ein moderner Klassiker. Die berühmte Verfilmung von Elias Kazan mit Marlon Brando und Vivian Leigh in den Hauptrollen prägt unser Bild des Stücks bis heute. Hausregisseur Christian Weise untersucht in seiner Inszenierung Blanches Forderung nach »Magie« als utopischen Moment und vorprogrammierten Absturz zugleich.


Mo,11. Februar, 20 Uhr – Casino Werkhaus
Casino Konzert: Paul Meerwiesen

Ein Junge, eine Gitarre: Paul Meerwiesens Songs handeln nicht ausschließlich von enttäuschter Liebe, sondern erzählen auf ehrliche und berührende Weise ganze Geschichten.


Do, 14. Februar, 17.30 Uhr – Lobby Werkhaus
Club der unmöglichen Fragen
Thema: Konsumbewusste Frauen?

Der Club der unmöglichen Fragen geht in eine neue Runde und diskutiert weiterhin die gesellschaftlichen Zustände, die Frauen herausfordern, ihre gesamtgesellschaftliche Positionierung neu auszuhandeln und sich für ihre Belange und Interessen einzusetzen. 2018 erarbeitet die Stadt Mannheim zusammen mit ihren Bürgerinnen und Bürgern ein Leitbild, das beschreibt, wie Mannheim im Jahr 2030 aussehen soll.
Zahra Deilami und Dr. Eva Eckkrammer moderieren die Diskussion, die sich diesem Leitbildprozess aus der weiblichen Perspektive nähert und untersucht, inwiefern konkrete Vorschläge und Ideen eingebracht werden können.
Das Amt der Gleichstellungsbeauftragten in Kooperation mit dem Frauen-KulturRat


Do, 21. Februar, 18.30 Uhr – Treffpunkt Unteres Foyer
Theater-Sneak

Wir laden Sie herzlich zu unserer Theater-Sneak ein, bei der Sie eine Probe, eine Wiederaufnahmeprobe oder eine reguläre Vorstellung aus unseren Sparten Oper, Schauspiel, Tanz oder Junges Nationaltheater erwartet.
Was am Abend gezeigt wird, geben wir bei einer Kurzeinführung bekannt.

Lassen Sie sich überraschen!


Do, 21. Februar, Schauspiel Extra, 20 Uhr – Theaterhaus G7
»Besser scheitern – Stücke aus dem Papierkorb«

Scheitern als Chance: Gelesen werden Texte, die sonst in Schubladen verschwunden wären. Wie man mit den vermeintlichen »Misserfolgen« umgeht, beantwortet dieses Mal der vielfach ausgezeichnete Dramatiker und Hörspielautor Carsten Brandau.

Kooperation mit dem Theaterhaus G7


Fr, 22. Januar, 20 Uhr Premiere – Studio Werkhaus
»Wie der Soldat das Grammofon repariert«
nach dem gleichnamigen Roman von Saša Stanišić

Inszenierte Ausstellung von und mit dem Mannheimer Stadtensemble, Regie: Beata Anna Schmutz

Der introvertierte Alexander verbringt eine glückliche Kindheit in einer malerischen Stadt an der Drina im Bosnien-Herzegowina der 90er-Jahre. Er liebt seinen Großvater, der an den Sieg des Kommunismus glaubt. Und er ist begabt für das Erfinden wahnwitziger Geschichten, in denen scheinbar nebensächliche Begebenheiten des Alltags eine wichtige Rolle spielen. Mit dem abrupten Tod des Großvaters, der mit dem Ausbruch des Krieges zusammenfällt, endet die glückliche Zeit in Višegrad. Über der Stadt, in der Christen und Muslime als Nachbarn friedlich zusammen lebten, bricht eine Welle der Gewalt herein. Sie hält auch Einzug in die Erzählungen Alexanders. Gemeinsam mit seiner Familie flieht er nach Deutschland – dort erweisen sich seine Geschichten als überlebensnotwendig. Der Autor Saša Staniši musste als Sohn einer Bosniakin und eines Serben selbst als Vierzehnjähriger dem Krieg entkommen und fand in Heidelberg ein neues Zuhause. Das Mannheimer Stadtensemble untersucht seinen in Teilen autobiografischen Roman »Wie der Soldat das Grammofon repariert« auf aktuelle Schnittstellen im Hier und Jetzt und sammelt in Mannheim weitere Geschichten über neue und alte Heimaten, Flucht und Ankommen und das Zusammenleben in einer von vielen Kulturen geprägten Stadt.


Sa, 23. Februar, 19 Uhr Premiere – Schauspielhaus
»Meine geniale Freundin«
nach den Romanen von Elena Ferrante

Seit der gemeinsam verbrachten Kindheit in einem armen Viertel von Neapel sind Lila und Elena Freundinnen und werden es bis ins hohe Alter bleiben: die unzähmbare Tochter eines Schuhmachers, die Neapel nie verlassen wird, und die introvertierte Pförtnertochter, die gegen den Willen ihrer Eltern studiert und schließlich Schriftstellerin wird. Elena Ferrantes vierbändige Saga, die seit 2013 die internationalen Bestsellerlisten anführt, spannt einen Bogen über mehr als sechs Jahrzehnte, in deren Verlauf die beiden Frauen die erste Liebe entdecken, glückliche und unglückliche Ehen führen, Erfüllung im Beruf finden und Niederlagen einstecken müssen. Mit ihrer Schilderung einer
ungewöhnlichen Freundschaft erzählt Ferrante auch davon, wie sich Frauen in einer von Männern dominierten Welt ihren Platz erst erkämpfen müssen. Für die Süddeutsche Zeitung zählt das Epos »zu den erstaunlichsten, ambitioniertesten und überzeugendsten literarischen Projekten des jungen 21. Jahrhunderts«. Am Nationaltheater Mannheim inszeniert Felicitas Brucker die ersten beiden Teile der »Neapolitanischen Saga«, Teil III und IV sind als Fortsetzung für die Spielzeit 2019/2020 geplant.

Felicitas Brucker war von 2009 bis 2014 Hausregisseurin am Schauspielhaus Wien und inszenierte u. a. in Basel, Freiburg, Hannover und am Maxim Gorki Theater Berlin.