Januar 2019 - Begegnung mit drei Schauspielerinnen
Begegnung 30.01.2019
Begegnung mit drei Schauspielerinnen
Einen ungewöhnlichen Abend erlebten die Freunde und Förderer des Nationaltheaters e.V. bei der Begegnung mit drei Schauspielerinnen des Nationaltheaters, die Intendant Christian Holtzhauer zum Gespräch gebeten hatte. Neben Ragna Pitoll, seit 2003 am NTM, waren Maria Munkert und Sophie Arbeiter unsere Gäste.
Im Anschluss an eine Lesung aus einem Essay unserer Hausautorin Enis Maci diskutierte die Runde, ob es einen speziellen weiblichen Aspekt bei der Theaterarbeit gibt. Vor allem jenseits der Bühne ist dies offensichtlich der Fall, beginnend mit dem Problem der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, was bei den ungewöhnlichen Arbeitszeiten am Theater besonders schwierig ist. Ragna Pitoll legte überzeugend dar, dass diese Doppelbelastung auch neue Energien freisetzen kann. Die Diskutantinnen wiesen dann auf die ungünstigen Berufsaussichten hin, denn auf eine große Zahl von Schauspielschülerinnen in der Ausbildung kommen deutlich weniger Positionen in den Ensembles, die teilweise, zumindest früher, auch noch schlechter bezahlt waren als die der männlichen Kollegen. Obwohl es in der Literatur eine große Zahl von „starken Frauen“ gibt, wünschten sich mehrere der (weiblichen) Gäste Männerrollen wegen der dort stärkeren Texte. Übereinstimmend bekannten sich alle Schauspielerinnen, unabhängig von der Dauer ihrer Berufstätigkeit, vorbehaltlos zu ihrem Beruf. Er ermöglicht ihnen, trotz mancher Erschwernisse und finanzieller Unsicherheiten, das auszuleben, was sie sich bei ihrer Berufswahl vorgestellt hatten. Ebenso einstimmig waren sie von der Atmosphäre und dem Zusammenhalt innerhalb des Ensembles angetan.