Februar 2020 - Schauspiel
Begegnung mit dem Schauspiel
am 26.02.2020 um 20.00 Uhr im Theatercafé
An Schiller kommt keiner vorbei. Intendant Christian Holtzhauer stellte die Begegnung mit den Freunden unter das Zitat aus der Mannheimer Rede: „Die gute stehende Schaubühne und der Geist der Nation“. In einem historischen Abriss schilderte er den Übergang vom Fürstentheater zur Bürgerbühne, die auf Stücke in deutscher Sprache, literarischen Anspruch und professionelle Schauspielersetzte. Auch wenn das Theater in Deutschland maßgeblich zur Idee der Deutschen als Kulturnation beitrug, hat es im Unterschied zu bspw. Frankreich ( Comedie francaise) keines der deutschen Nationaltheater zu anerkannter nationaler Bedeutung gebracht.
Angesichts des Wiederauflebens nationaler Töne („deutsche Leitkultur“) sieht Holtzhauer das Theater heute in der Pflicht, gesellschaftliche Vielfalt abzubilden, künstlerisch zu bearbeiten und auf diese Weise auch zu einem neuen Verständnisgesellschaftlichen Zusammenlebens beizutragen. . In diesem Sinne versteht sich auch Sophie Kara, Referentin für Diversität am NTM. Sie wies darauf hin, dass die heutigen demographischen Verhältnisse im Spielplan, in der Zusammensetzung der Ensembles oder in den künstlerischen Leitungspositionen bisher nur sehr unzureichend berücksichtigt werden. In einer intensiven Diskussion mit den Gästen wurde sehr offen, teilweise auch kontrovers die mögliche Rolle des Theaters bei der Bewältigung dieser Herausforderungen diskutiert.