Juni 2021/3 - Necati Öziri
„Begegnung online“ mit Necati Öziri
Bei der „Begegnung online“ am 29.06. war der aktuelle NTM-Hausautor Necati Öziri zu Gast. Necati Öziri feierte beim wenige Tage zurückliegenden Ingeborg-Bachmann-Preis große Erfolge, wo er für seinen Text „Morgen wache ich auf und dann beginnt das Leben“ mit dem Kelag-Preis und dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde. Diesen großartigen Erfolg würdigte zu Beginn auch der Vorsitzende der Freunde und Förderer, Prof. Dr. Achim Weizel in seiner Begrüßung.
Als Interview-Partnerin hatte sich der Gast des Abends die Chefdramaturgin und stellvertretende Schauspiel-Intendantin Kerstin Grübmeyer ausgesucht. Das war eine sehr gute Wahl, was man im Verlauf des anregenden und spannenden Gesprächs auch deutlich merken konnte.
Zu Beginn ging Kerstin Grübmeyer auf die Biographie von Necati Öziri ein. Dann ergriff Necati Öziri das Wort und ließ die Gäste an den verschiedenen Stationen seines beruflichen Werdegangs teilhaben. Der Autor berichtete über seine Anfänge im Theater Ballhaus Naunynstraße, wo er über Jugendarbeit, Hospitanzen, Assistenzen und Dramaturgie in den Sog der Bühne gekommen ist. Auch seine Arbeit am Berliner Maxim Gorki Theater hat ihn nachhaltig geprägt, was in erster Linie an der Zusammenarbeit mit der dortigen Hausautorin Sasha Marianna Salzmann lag. Die Grundlagen für Öziris Schreibtätigkeit wurden in der Schreibwerkstatt im Ballhaus Naunynstraße gelegt, wo auch sein Selbstverständnis des eigenen Schreibens entstanden ist. Weil Necati Öziri klassische Autoren wie Schiller oder Kleist nicht überschreiben oder überarbeiten will, „korrigiert“ er sie und nennt dieses literarische Verfahren dann „Korrekturen“. Die TheaterfreundInnen erlebten an diesem informativen Abend einen sehr eloquenten und sympathischen Hausautor, der von Kerstin Grübmeyer eingängig und tiefgründig interviewt wurde. Wir bedanken uns für die inspirierenden Einblicke und wünschen Necati Öziri viel Erfolg für seine Tätigkeit als zukünftiger Stadtschreiber von Klagenfurt.
Einen sehr schönen und ausführlichen Nachbericht von Ralf-Carl Langhals mit dem Titel „Korrekter Klassik-Korrektor“ im Kultur-Teil des MM vom 01.07.2021 finden Sie hier.
Text: Christian Haas
Screenshots: Petra Eder